Häufige Fragen

Wie lange dauert so ein Lektorat?

Ich überarbeite in einer Stunde zwischen fünf und zehn Normseiten. Die Spanne ist recht groß, weil Texte und Anforderungen verschieden sind. In äußerst dringlichen Fällen setze ich mich den lieben langen Tag nur an Ihr Manuskript, normalerweise ist meine Arbeitszeit aber zwischen verschiedenen Projekten aufgefächert. Ein Richtwert, damit Sie eine zumindest ungefähre Vorstellung haben, wäre eine Arbeitswoche (Montag bis Freitag) für 150 Normseiten.

Welche Textarten bearbeiten Sie?

Ich lektoriere erstens im weiten Feld der Belletristik, konkret der erzählenden Prosa. Das wären beispielsweise Liebesgeschichten, erotische Literatur, Familien- und Gesellschaftsromane, Hörspiele, Erzählungen, Krimis und Thriller, Biografien und Autobiografien, Kinder -und Jugendbücher, Fantasy, Utopien, Dystopien, historische Romane.

Zweitens überarbeite ich Sachbücher und Reden, Bachelor- oder Masterarbeiten, Studien, Bewerbungen und andere wichtige Briefe. Das thematisch einzugrenzen ist schwierig, aber sagen wir mal so: Die Doktorarbeit eines Chemikers wäre bei mir nicht gut aufgehoben, für pädagogische Fachtexte hingegen bin ich Fachfrau.

Für wen arbeiten Sie?

Für Selfpublisher, also für Leute, die ihr Buch selbst auf den Markt bringen wollen. Für Autoren, die einem Verlag ihr Werk anvertrauen möchten und wissen, dass ein professionelles Lektorat ihre Chancen erhöht. Für Literaturagenturen, für Studenten, für Stiftungen und andere Institutionen. Für Menschen, die gerade erst mit dem Schreiben anfangen, und dafür Unterstützung suchen.

Kann ich mich auf das mit Ihnen vereinbarte Honorar verlassen? Keine versteckten Kosten?

Ja, Sie können sich darauf verlassen und versteckte Kosten gibt es auch keine. Die Summe, die wir bei Vertragsabschluss vereinbaren, ist genau die Summe, die ich am Ende in meiner Rechnung ausweise.

Bieten Sie auch Hilfe an für Leute mit schmalem Geldbeutel?

Ein Gutachten oder ein Mini-Lektorat wären erste Ideen. Und ansonsten schreiben Sie mir bitte. Stellen Sie mir Ihr Projekt vor, Ihre Fragen, Ihre Wünsche. Es findet sich fast immer eine Lösung.

Was kann ich tun, um die Kosten für ein Lektorat gering zu halten?

Überarbeiten Sie Ihren Text mehrmals. Lassen Sie Zeit vergehen zwischen den einzelnen Überarbeitungsschleifen, damit Sie Distanz finden, Ihr Blick klärt sich in der Zwischenzeit.

Das ist dann aber doch so eine Art Selbstlektorat. Ich habe gehört, dass das gar nicht funktioniert.

Der eigenen Überarbeitung sind Grenzen gesetzt, das ist wahr. So neutral, wie ein Lektor es sein kann, werden weder Sie noch Ihre beste Freundin auf Ihren Roman schauen. Trotzdem können Sie enorm viel selbst in die Hand nehmen und das Beste daran ist, dass Sie dabei unendlich viel über das Schreiben lernen.

Und Sie sind wirklich neutral?

Nein. Ich bin ein Mensch, ich habe Vorlieben und auch unbewusste Denkmuster.

Und was soll das dann mit der überall gepriesenen Neutralität?

Es ist eine Tendenz. Weitestgehende Neutralität, das können Sie von einer Lektorin getrost erwarten. Die Bereitschaft und die Fähigkeit, die eigenen Vorlieben und Glaubenssätze zu reflektieren, sollte ebenfalls vorhanden sein. Aber Sie brauchen außerdem jemanden, der sich fühlend auf Ihren Text einlässt, der mit seiner Intuition umzugehen weiß, der sich berühren lässt.

Lehnen Sie auch Sachen ab?

Ja. Rechtspopulistische Texte sind bei mir an der falschen Adresse. Gewaltverherrlichende Arbeiten möchte ich auch nicht lektorieren, es sei denn, es handelt sich um so etwas wie einen erotischen Roman, der im SM-Milieu spielt und sich mit der Liebe gleichberechtigter Partner beschäftigt.

Müssen Autoren und Lektoren zueinander passen?

Es hilft jedenfalls enorm. Ein Lektorat besteht nicht nur aus den Kategorien „falsch“ und „richtig“, sondern auch aus Geschmacksfragen. Und je nach Text kann es eine persönliche Angelegenheit sein, mit einer Lektorin oder einem Lektor zusammenzuarbeiten.

Zeichensetzung? Rechtschreibung? Das ist persönlich?

Nicht unbedingt. Aber wenn ich in einer Autobiografie oder in einem Roman Sätze umstelle, inhaltliche Umstrukturierungen vorschlage, Streichungen vornehme, dann sollte das nicht nur Hand und Fuß und Hirn haben, sondern auch mit Einfühlungsvermögen geschehen. In solchen Texten steckt viel Herzblut.

Spricht jetzt die Sozialpädagogin?

Nein, die Schriftstellerin. Ich kenne die Seite des Schreibenden aus eigener Erfahrung.

Und wie finde ich raus, ob Sie und ich zueinander passen?

Stöbern Sie meine Website durch, lassen Sie es wirken. Nehmen Sie Kontakt zu mir auf und fragen Sie, was immer Ihnen unklar ist. Schildern Sie mir Ihr Projekt und schauen Sie, wie meine Antworten bei Ihnen ankommen.

Ich will dieses ganze Procedere nicht. Geht es auch schneller?

Logisch. Ich brauche Ihren Text und einen konkreten Arbeitsauftrag. Außerdem brauchen wir eine verbindliche Vereinbarung über die Konditionen. Und dann kann es losgehen.

Macht Ihnen das eigentlich Spaß? Andere verbessern?

Ich verbessere niemanden. Ich helfe Texten in die Startlöcher. Ich würdige den Text, indem ich mich mit ihm auseinandersetze, indem ich dem oder der Schreibenden helfe, ihn noch besser zu machen. Es ist eine Frage der Haltung.

Also macht Ihnen das nun Spaß?

Unglaublich viel, ich war selbst erstaunt, als ich damit anfing. Ich bin auf Fehlersuche wie ein Goldsucher. Jeder Fehler ist –

Goldstaub, oder was?

Fehler in Texten sind gar nicht so selten Falltüren in die Tiefe einer Geschichte. Man muss ihn nur ernst nehmen, den Fehler, und wenn das nicht funktioniert, muss er oft einfach gestrichen werden.

Streichen Sie viel weg?

Je nachdem, pauschal lässt sich das nicht sagen. Aber auch in meinen eigenen Geschichten ist das Streichen ein wichtiger Arbeitsschritt.

Tut das nicht weh?

Das kann durchaus wehtun. Im besten Falle gewinnt der Text aber dadurch so viel an Aussagekraft, dass es zu verschmerzen ist.

Ist mein Text absolut fehlerfrei, wenn Sie ihn lektoriert haben?

Nein.

Wie bitte?

Ich lese gerade den neuen Roman eines weltberühmten Schriftstellers. Das Buch ist ein wahres Vergnügen, absolut fehlerfrei ist es dennoch nicht, und ich möchte fast sagen, zum Glück. Lektoren übersehen Dinge und machen Fehler wie jeder andere Mensch in seinem jeweiligen Fachgebiet, und ich glaube, es gibt auf der weiten Welt kein einziges absolut fehlerfreies Buch.

Zum Glück? Was meinen Sie damit?

Wäre ein Text von fünfhundert Seiten fehlerfrei, hätte eine Maschine oder ein Programm die Überarbeitung vorgenommen. Was dabei abhanden käme, wären zum Beispiel all die Spezialfälle, die nicht amtlich geregelt sind, und über die oft nur für einen bestimmten Text entschieden werden kann. Die künstlerische Freiheit eröffnet zahlreiche Möglichkeiten und Literatur ist ein lebendiges Gebilde. Ist das nicht wunderbar?